Die CPH-Gruppe erzielte 2023 mit einem Umsatz von CHF 624 Mio. ein operatives Ergebnis (EBIT) von CHF 83 Mio. Das Nettoergebnis lag bei CHF 79 Mio. Die Gruppe verzeichnete damit das zweitbeste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte. Der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer Dividende von CHF 4.00 pro Aktie beantragt.
Die CPH-Gruppe verzeichnete 2023 einen Umsatzrückgang von 14.0% auf CHF 624 Mio. Während die Bereiche Chemie und Verpackung erneut neue Rekordwerte beim Umsatz erzielten, ging der Umsatz im Bereich Papier deutlich zurück. Währungsbereinigt lag der Gruppenumsatz um 10.4% unter dem Vorjahreswert.
«Die Geschäftsbereiche Chemie und Verpackung steigerten 2023 ihre Umsätze dank weiterhin hoher Nachfrage auf neue Höchststände. Im Bereich Papier führten sowohl tiefere Papierpreise als auch tiefere Absatzvolumen zu einem markanten Umsatzrückgang. Trotz dieses herausfordernden Umfeldes resultierte das zweitbeste Ergebnis unserer Unternehmensgeschichte», sagte Dr. Peter Schildknecht, CEO der CPH-Gruppe.
Leichte Entspannung an den Beschaffungsmärkten
Im Berichtsjahr beruhigte sich die Situation an den Beschaffungsmärkten zusehends, nachdem es in den vorangegangenen Jahren zu Lieferketten- und Versorgungsengpässen gekommen war. Der Bereich Verpackung profitierte von einem hohen Auftragsbestand Ende 2022, der sich im Berichtsjahr im Umsatz niederschlug. Die schwächere Baukonjunktur hatte eine tiefere Nachfrage nach Kunststoffen wie PVC zur Folge und die Beschaffungspreise für diesen Rohstoff gaben deshalb nach. Diese tiefere Nachfrage im Bau führte andererseits im Bereich Chemie zu sinkenden Aufragsbeständen bei Molekularsiebpulver.
Nach einem Höchststand im Spätsommer 2022 entspannten sich die Preise für Altpapier Im Berichtsjahr zwar, blieben aber nach wie vor hoch.
Energieversorgung bleibt zentrales Thema
Die Energiekosten sanken 2023, lagen aber dennoch über dem Stand der Vorjahresperiode. Das fällt insbesondere bei der energieintensiven Papierproduktion am Standort in Perlen ins Gewicht. Durch einen strukturierten Einkauf von Strom im liberalisierten Markt bis zu vier Jahre im Voraus konnte der Strombedarf 2023 weitgehend noch auf tiefem Preisniveau gesichert werden. Auf dem Industriegelände produziert die Abfallverbrennungsanlage der Renergia Energie in grossem Umfang. Sie liefert Dampf für Perlen Papier. Zudem betreibt Perlen Papier ein Biomassekraftwerk und zwei kleinere Wasserkraftwerke.
Weltwirtschaft durch Inflation weiterhin gebremst
Die Notenbanken in den USA und in Europa setzten ihre Zinserhöhungen zur Eindämmung der hohen Inflation fort. Dies wirkte sich negativ auf das Wirtschaftswachstum aus und die entsprechenden Prognosen wurden laufend nach unten korrigiert. Gemäss dem Internationalen Währungsfonds (IWF) betrug das globale Wirtschaftswachstum 2023 3.0 %. Der für die CPH-Gruppe wichtige Eurokurs reduzierte sich Ende 2023 auf CHF 0.9300. Die Gruppe erzielte 2023 61.2 % des Umsatzes im Euroraum, während 34.1 % der Kosten in Schweizer Franken anfielen.
Umsatzrückgang auf Gruppenstufe
Während die Bereiche Chemie und Verpackung im Berichtsjahr erneut neue Rekordwerte beim Umsatz erzielten, ging der Umsatz im Bereich Papier deutlich zurück. Insgesamt verzeichnete die CPH-Gruppe einen Umsatzrückgang von 14.0 % auf CHF 624 Mio. Währungsbereinigt lag der Umsatz um 10.4 % unter Vorjahr.
Weiteres Wachstum im Bereich Chemie
Im Bereich Chemie waren die Molekularsiebe für Anwendungen in den Bereichen Industrie und Energie weiterhin gefragt, ebenso die deuterierten Produkte. Hingegen ging die Nachfrage aus dem Bau- und dem Medizinalsektor zurück. Insgesamt konnte der Umsatz 2023 um 12.6 % auf CHF 124 Mio. gesteigert werden. Die Auslastung der Anlagen ging im Jahresverlauf zurück. Es war für den Bereich herausfordernd, die höheren Beschaffungskosten für Rohmaterialien, besonders für Lithium, an den Markt weiterzugeben. Aufgrund der Fokussierung auf hochwertige Produkte lag das EBIT mit CHF 16 Mio. rund 14 % höher als in der Vorjahresperiode.
Tiefere Papierpreise und tieferer Absatz reduzieren Umsatz
Der Bereich Papier setzte im Berichtsjahr mit 371 300 Tonnen tiefere Volumina als in der Vorjahresperiode ab. Da zusätzlich zum niedrigeren Absatzvolumen auch die Verkaufspreise unter Druck gerieten, ging der Umsatz des Bereichs Papier um CHF 122 Mio. auf CHF 262 Mio. und das EBIT von CHF 75 Mio. im Vorjahr auf CHF 31 Mio. zurück.
Verpackung auf Erfolgskurs
Die Anlagen im Bereich Verpackung operierten auch 2023 an der Kapazitätsgrenze und der Bereich investierte weltweit in den Ausbau der Schneidkapazitäten sowie in vollautomatisierte Verpackungskapazitäten. Bereits Ende 2022 startete ein neues Beschichtungswerk in Brasilien seine Produktion. Neue Schneidanlagen nahmen Ende Jahr in Deutschland und Brasilien ihren Betrieb auf. Das höhere Absatzvolumen führte zu einer Umsatzsteigerung von 2.9 % auf CHF 237 Mio. Die sehr gute Auslastung und der breite Produktemix aus Folien mit verschiedenen Barrierestufen wirkten sich im Berichtsjahr positiv auf das EBIT aus, das auf CHF 36 Mio. stieg.
Nettoergebnis bei CHF 79 Mio.
Das EBITDA nahm um CHF 29 Mio. auf CHF 102 Mio. ab. Nach ordentlichen Abschreibungen von CHF 19 Mio. resultierte ein Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 83 Mio. Das Nettoergebnis nach Steuern schloss bei CHF 79 Mio. Dazu trugen auch die bereits früher kommunizierten Landverkäufe am ehemaligen Betriebsstandort in Full-Reuenthal bei. Die CPH-Gruppe zahlte im Oktober 2023 den noch ausstehenden Anteil von ursprünglich CHF 100 Mio. der auslaufenden fünfjährigen 2 %-Frankenanleihe vollumfänglich und fristgerecht zurück. Die Rückzahlung erfolgte aus bestehenden flüssigen Mitteln. Die CPH-Gruppe ist mit einem Eigenkapitalanteil von 73 % sehr solide aufgestellt. Sie wies am Ende des Berichtsjahrs eine Nettoliquidität von CHF 107 Mio. aus.
Investitionen in Bereiche
Im Berichtsjahr investierte die CPH-Gruppe CHF 35 Mio. in das Anlagevermögen, um die Kapazitäten in den Bereichen Chemie und Verpackung zu erhöhen und die Effizienz der Anlagen im Bereich Papier weiter zu verbessern. Der Cash Flow ging von CHF 129 Mio. auf CHF 90 Mio. zurück, der Free Cash Flow stieg von CHF 68 Mio. auf CHF 92 Mio. Der Anteil des Materialaufwandes am Umsatz reduzierte sich trotz hoher Materialpreise von 55 % auf 49 %. Der Personalaufwand nahm leicht auf CHF 103 Mio. zu. Mit dem Ausbau der Kapazitäten stieg der Personalbestand von 1 181 auf 1 195.
Markteintritt in Indien
Die Handlungsfreiheit auf Gruppenebene für Investitionen und Akquisitionen, welche gemäss der Unternehmensstrategie vor allem in den Bereichen Chemie und Verpackung stattfinden soll, wird durch die vollständige Rückzahlung der Anleihe weiter gestärkt. Mit der Übernahme von Sorbead India and Swambe Chemicals in Indien, einem Unternehmen, das im Molekular- und Gelegeschäft tätig ist, konnte im Januar 2024 im Rahmen der Expansionsstrategie ein nächster Schritt getätigt werden. Gleichzeitig bedeutete die Akquisition den Markteintritt der Gruppe in Indien. Das Closing der Transaktion findet voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 statt.
Ausblick für 2024
Die Prognosen des IWF gehen davon aus, dass die Weltwirtschaft 2024 um 3.1 % wachsen wird. Nach den fortgesetzten Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung im vergangenen Jahr und den unsicheren Marktentwicklungen sind die Aussichten sehr vage. Die nach wie vor bestehenden konjunkturellen Ungewissheiten und die geopolitischen Konflikte in Osteuropa, dem Nahen Osten und in Asien sorgen zusätzlich für ein von Unsicherheit geprägtes wirtschaftliches Umfeld. Eine verlässliche Prognose ist deshalb kaum möglich. Die CPH-Gruppe geht davon aus, dass sich die Nachfrage in den Bereichen Chemie und Verpackung, verglichen mit 2023, eher zurückhaltend entwickeln wird. Der Umsatz und das operative Ergebnis des Bereichs Chemie dürften 2024 die hohen Werte von 2023 nicht ganz erreichen. Der Bereich Verpackung rechnet 2024 mit einem leicht tieferen Umsatz als 2023 und einem operativen Ergebnis, das nach einem Ausnahmejahr 2023 eher wieder an das Jahr 2022 anschliessen dürfte. Der Bereich Papier geht für 2024 davon aus, dass das operative Ergebnis aufgrund eines starken Nachfragerückgangs negativ ausfallen dürfte. Sowohl das operative als auch das Nettoergebnis der CPH-Gruppe dürften im tieferen zweistelligen Millionenbereich liegen. 2024 sind weitere Investitionen in Sachanlagen geplant, mit denen die Kapazitäten und die Effizienz der Anlagen weiter ausgebaut und verbessert werden.